
Verärgert ist die Vilbeler SPD über die erneut unzureichende Informationspolitik des CDU/FDP-geführten Magistrats und dessen Behandlung von parlamentarischen Anfragen der Opposition. So wollte die SPD-Fraktion vom Magistrat wissen, welche Erkenntnisse ihm über die zukünftige Nutzung des Nordbahnhofs vorliegen und ob eventuell gar schon ein Bauantrag gestellt wurde.
Die lapidare Antwort: Es gäbe noch keinen Bauantrag, eine Neunutzung müsse sich nach den Festsetzungen des Bebauungsplanes richten. Gänzlich unbeantwortet blieb gar die Frage, ob der Magistrat Erkenntnisse über die Zukunft des Gebäudes habe. Für SPD-Fraktionschef Walter Lochmann eine Frechheit: "Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was mit dem alten Bahnhof geschieht, der als Stadttor Bad Vilbels gilt".
Klar ist für die SPD-Fraktion, dass das Gebäude nach der Sanierung "ein echtes Schmuckstück" werden soll. Der SPD-Stadtverordnete Rainer Fich: "Mit dem Bau des Wellness- und Freizeitbades werden noch mehr Bahnreisende als bisher nach Vilbel kommen. Die sollten schon am Bahnhof einen ansprechenden Eindruck der Stadt bekommen." Bezüglich der künftigen Nutzung denkt Fich beispielsweise an Einzelhandelsgeschäfte, die eine Ergänzung zur Frankfurter Straße darstellen, eine attraktive Gastronomie, aber auch Büro- und Praxisräume.
Zum Hintergrund: Die Deutsche Bahn AG hat das alte Bahnhofsgebäude am Nordbahnhof im Dezember 2013 verkauft. Das Gebäude wurde im Jahr 1907 errichtet und ist denkmalgeschützt. Der private Käufer ist noch unbekannt.