Baukosten für Büchereibrücke weitaus höher als geplant

„Ziemlich deutlich an der Realität vorbei“ so lautet die Einschätzung von SPD-Chef Udo Landgrebe und dem Fraktionsvorsitzenden Walter Lochmann zu den öffentlich verlautbarten Zahlen und Behauptungen des Magistratsmitglieds Klaus Minkel. Die Bad Vilbeler SPD hat die Veröffentlichung einem Faktencheck unterzogen.
Die Behauptung, alles in allem sei die Brücke rund 400 000 € billiger gekommen und damit eine „Schlussspointe“ sei in der Auseinandersetzung ist falsch – die Büchereibrücke wurde um deutlich mehr als drei Millionen € teurer und ist damit eine spürbare Belastung für den defizitären Vilbeler Haushalt. Unrichtig ist auch die Behauptung, die SPD hätte den Bau verzögert. „Richtig ist, dass wir nachfragten, ob eine ordentliche Ausschreibung erfolgt ist. Dies war offensichtlich nicht der Fall, sodass der Magistrat diese Ausschreibung nachholen musste.“ Verärgert stellt die SPD-Spitze fest, dass es ist nicht hinnehmbar sei, dass hier bewusst unrichtige Angaben gemacht würden, um der Öffentlichkeit falsche Tatsachen vorzugaukeln. „Es ist die bekannte Politik der CDU in Bad Vilbel, dass sie Klaus Minkel agieren lässt – in der beliebten Machart, Verantwortlichkeiten und Schuld auf andere zu schieben anstatt Fehler zuzugeben und Verantwortung zu übernehmen“, so Lochmann und Landgrebe.
Gänzlich daneben liege Minkel, wenn er der SPD unterstellt, sie sei gegen die Brücke gewesen. Richtig ist, dass die SPD vorgeschlagen hatte, auf der Brücke beispielsweise ein Cafe zu errichten. Jahrelange brachte die SPD Ideen ein, um den Zentralparkplatz umzugestalten und beispielsweise die Neue Mitte mithilfe eines Architektenwettbewerbs zu gestalten. Die SPD hat das Bürgerbegehren unterstützt, weil die Bebauung mit der massiven Bibliothek den Charakter der Nidda und des Kurhauses beeinträchtigte und weil abzusehen war, dass die Kosten aus dem Ruder laufen würden. Die SPD hatte vorgeschlagen, mit dem Erlös der Neuen Mitte eine Mediathek zu errichten, die beispielsweise in der Stadtmitte an der Frankfurter Straße hätte errichtet werden können.
„Alles in allem ist es gut, dass die Bibliothek gut angenommen wird, die Neue Mitte belebt ist und dort städtisches Leben entsteht“ erklärten Landgrebe und Lochmann. Nicht gelöst ist nach Ansicht der SPD, dass ein Konzept zur Aufwertung der gesamten Frankfurter Straße fehlt und für den defizitären Haushalt solche aufwändigen Ausgaben eine Belastung darstellen.
In Richtung des CDU-FDP – geführten Magistrats betonen die beiden SPD-Politiker, dass es der politischen Kultur gut an stünde, dass solche Alleingänge von Klaus Minkel, die vor fehlerhaften Aussagen und falschen Unterstellungen nur so strotzen, Einhalt geboten wird.