

Eigentlich war der Überweg am Lupinenweg-Kreisel für mich aber auch für die SPD Bad Vilbel im letzten Jahr kein großes Thema mehr. Nicht, weil wir plötzlich mit der Situation für die Fußgänger zufrieden gewesen wären. Ganz im Gegenteil, die Situation ist weiter grotesk. Die einzige sichere Möglichkeit vom Lupinenweg die Theodor-Heuss-Straße in Richtung Konrad-Adenauer-Allee zu überqueren, ist die Brücke, die man nur über eine steile Treppe erreicht. Nur haben wir als SPD-Vertreter insofern eine Pause im Streit um eine bessere Lösung der sicheren Querung der Straße eingelegt, als uns für den Moment alle politischen Möglichkeiten, die man so als Opposition hat, ausgereizt erschienen. Die SPD Dortelweil hatte mehrere öffentliche Ortsbegehungen organisiert, Anfragen und Anträge an den Ortsbeirat gestellt, die Bad Vilbeler SPD-Stadtverordneten haben sogar Anträge in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Alles vergeblich. CDU/FDP und zuletzt sogar die sogenannten Fachleute wie Verkehrsplaner und die Verkehrspolizei haben die beantragten Zebrastreifen, die sonst an allen Kreisel üblich sind, abgelehnt. Deshalb die Pause. In den letzten drei Tagen fielen nun aber zwei Ereignisse am Lupinenweg-Kreisel zusammen, die uns zu neuen politischen Aktivitäten antreiben sollten. Vorgestern fuhr ich von der Bundesstraße kommend auf den Kreisel zu und sah schon aus der Ferne wie eine schwer gehbehinderte alte Frau, geführt von einer jüngeren Betreuerin langsam, entlang des Kreisels, über die Theodor-Heuss-Straße geführt wurde. Ob die Benutzung der Brücke und des dort vorhandenen Aufzugs in Betracht gezogen wurde, weiß ich nicht. Ich schüttelte den Kopf. Gestern nun haben vier SPD-Mitglieder in Dortelweil eine kleine politische Radtour durch Dortelweil unternommen. Zwei kleine Kinder begleiteten und mit ihren Rädchen. Von der Margeritenstraße kommend erklommen wir die besagte Brücke. Einige von uns entschlossen sich dann, die Fahrräder die steilen Treppen herunter Richtung Kreisel zu tragen. Die Kinder und deren Mutter entschlossen sich aus verständlichen Gründen, den Aufzug zu nutzen. Das glaube ich jetzt nicht, dachte ich- der Aufzug funktionierte nicht. Mit vereinten Kräften bekamen wir die drei Fahrräder die Treppen herunter. Eine Anliegerin kam hinzu und erklärte, sie nutze den Aufzug nur selten, aber wenn, erlebe sie es oft genauso. Und ich dachte, wenigstens der Teil des Themas sei erledigt. Ich dachte doch tatsächlich, dass wenigstens der Aufzug funktionierte. Pustekuchen!, wie man so schön sagt. Ich bin einigermaßen betroffen und mache mir nun Gedanken, wie ich mit den neuen, eigentlich aber recht alten Erkenntnissen, umgehen werde.
Rainer Fich,
Vorsitzender der SPD Bad Vilbel und Dortelweiler Bürger