SPD zum Rücktritt des Radverkehrsbeauftragten Dr. Joachim Brendel

Katja Koci
Katja Koci
Rainer Fich
Rainer Fich Bild: ka

Die Stadt Bad Vilbel hat keinen Radverkehrsbeauftragten mehr – Dr. Joachim Brendel trat im August 2015 von seinem Ehrenamt zurück: die SPD-Bad Vilbel bedauert den Rücktritt des Radverkehrsbeauftragten

Die Stadt Bad Vilbel hat seit Ende August 2015 keinen ehrenamtlich tätigen Radverkehrsbeauftragten mehr. Dies bedauern der SPD-Bürgermeisterkandidat Rainer Fich, Fraktionsvorsitzender Walter Lochmann und die stellvertretende SPD-Vorsitzende von Bad Vilbel, Katja Koci.

Das Ehrenamt des Radverkehrsbeauftragten wurde 2012 durch die Initiative der SPD-Bad Vilbel ins Leben gerufen. Damals fiel schnell und im Stadtparlament einstimmig die Wahl auf Dr. Joachim Brendel, welcher in seiner langjährigen Tätigkeit im Vorstand des ADFC-Bad Vilbel Fachkenntnisse für diese Aufgabe sammeln konnte. Zum großen Bedauern der SPD Bad Vilbel ist diese für die Stadtentwicklung außerordentlich förderliche Arbeit des Radverkehrsbeauftragten ein Opfer mangelnder Kooperation und Wertschätzung durch den CDU/FDP geführten Magistrat der Stadt Bad Vilbel geworden.

Von Seiten der Stadtverwaltung wurde die Expertise von Herrn Dr. Brendel nur punktuell gesucht, etwa bei der für Schüler notwendigen Fahrrad freundlichen Neugestaltung der drei Kreisel an der Homburger Landstraße. Bei anderen Projekten, etwa dem planerisch misslungenen 6-kurvigen stark abschüssigen Lückenschluss des Nidda-Radwegs östlich der Mediatheksbrücke, bei dem lediglich eine Kurve technisch nötig war, wurde der Radverkehrsbeauftragte erst gar nicht angehört. Dass sich Radfahrer in Bad Vilbel häufig mit, soweit vorhanden, holprigen Radwegen, etwa entlang der Nidda (Kernstadt – Dortelweil – Gronau), abfinden müssen, fällt auf, wenn man etwa in Karben oder Frankfurt auf gut ausgebauten Radwegen (weiter) fährt. Der Radverkehrsbeauftragte hatte, darauf hinweisend, beharrlich für ein durchgängiges Radwege-Konzept innerhalb der Kernstadt, so etwa auch für das Neubaugebiet Quellenpark, und in sowie zwischen den einzelnen Stadtteilen von Bad Vilbel geworben. Die Verkehrskommission der Stadt hatte zuletzt pressewirksam sehr positiv auf die zahlreichen konzeptionellen und inhaltlichen Vorschläge von Herrn Dr. Brendel reagiert. Umso erstaunlicher war die Anfang August im Bad Vilbeler Anzeiger (BVA) veröffentliche Verlautbarung des „Magistrats“ zum Thema Radverkehr, die in unsachlichem Ton und bar jeder Kenntnis zum Stand einzelner Radverkehrsvorhaben versuchte, berechtigte radverkehrspolitische Anliegen in der Stadt Bad Vilbel zu desavouieren. So wurde etwa der bereits in Ausarbeitung begriffene und für das Projekt „Kurze Wetterau“ unverzichtbare Ausbau des „Pappelwegs“ zwischen Dortelweil und Karben entgegen den Tatsachen als von der Stadt Bad Vilbel und den Bürgern nicht gewollt dargestellt.

Dass die Verlautbarung im „Direkten Draht“ des BVA offenbar nicht innerhalb des Magistrats abgestimmt war und aus „ressortfremder Feder“ rührte, machte der darauf folgende, halbwegs um Ausgleich bemühte, offene Brief des Ersten Stadtrats Jörg Frank deutlich.

Rainer Fich, Walter Lochmann und Katja Koci führen den Rücktritt des Radverkehrsbeauftragten Dr. Brendel so denn auch auf die mutwillig destruktive Kommunikation und mangelnde Kooperation von Teilen der CDU/FDP-Bad Vilbel zurück und sehen dies bereits als Vorbote der bevorstehenden Kommunalwahlen. „Ehrenamtliche Tätigkeit bedarf der Unterstützung und Wertschätzung seitens des hauptamtlichen Magistrats“, so die SPD-Vertreter abschließend.