BEZAHLBAREN WOHNRAUM SCHAFFEN

V.l.n.r.: Isil Yönter, Katja Koci, Christian Euler und Konrad Zündorf
Isil Yönter, Katja Koci, Christian Euler und Konrad Zündorf Bild: WP 2011
Christian Kühl
Christian Kühl

Wohnungsknappheit, explodierende Grundstückspreise und steigende Mieten bereiten den Menschen im Ballungsraum Rhein-Main große Schwierigkeiten. Studierenden und Auszubildenden macht diese negative Entwicklung gerade auch in Bad Vilbel zu schaffen.

Kommunen sind nicht nur dem Gebot der Wirtschaftlichkeit verpflichtet, sondern zugleich dem Gemeinwohl und der Daseinsvorsorge. Dazu gehört, für Wohnraum zu moderaten Preisen auch für junge Menschen und Familien durch gefördertes Bauen zu sorgen. Leider hat die Stadt Bad Vilbel in den letzten Jahren diese Belange komplett ausgeblendet. Der Verkauf von städtischem Bauland an der Krebsschere und Im Schleid zum Höchstgebot an große private Investoren ist bislang einzige städtische Maxime. Dies trägt allerdings dazu bei, dass sich Miet- und Wohnungseigentumspreise stark verteuern.

Die stv. Vorsitzenden der SPD Bad Vilbel, Katja Koci und Isil Yönter, sowie Christian Euler, alle Kandidaten für die Stadtverordnetenversammlung, möchten dies gerne ändern und haben deshalb am 24.11.15 den Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt am Main, Herrn Konrad Zündorf, zu einem Meinungsaustausch in die Quellenstadt eingeladen.

Das Studentenwerk Frankfurt betreut etwa 70.000,00 Studierende an sechs Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet und bietet hier WG-Zimmer und Single-Wohnungen für rund 3% der Studierenden an, wobei die Zielvorstellung ist, diesen Anteil bis auf 10% zusammen mit anderen Trägern in den nächsten Jahren zu erhöhen. Herr Zündorf machte sich von der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur und der Nahversorgung vor Ort ein Bild. Die direkte Anbindung an die 30ger Buslinie zur Haltestelle Niebelungenplatz/FH Frankfurt und die S-Bahn Verbindung mit der S 6 nach Frankfurt wurde positiv herausgestellt. Hochschulnähe ist bei der Standortwahl ein sehr wichtiges Kriterium für die regelmäßig auf den ÖPNV angewiesenen Studierenden.

Der Geschäftsführer des Studentenwerks berichtete über aktuelle Bauvorhaben in Wiesbaden und Frankfurt. Die Einbringung sozialer Wohnungsbaumittel über öffentliche Wohnungsbaugesellschaften zusammen mit vom Land Hessen bereitgestellter Fördermittel für studentisches Wohnen sind wichtige Finanzierungsbausteine, welche zur Kostendämpfung beitragen. Perspektivisch könnte auch in Bad Vilbel ein Bauvorhaben für etwa 50 – 100 Studierende eine gute Realisierungschance haben, stimmten die Gesprächsteilnehmer überein, entsprechenden politischen Willen auf kommunaler Seite vorausgesetzt. So könnten etwa 12-15 Wohneinheiten mit 3-4 Plätzen pro Wohneinheit für rund 50 Studierende entstehen.

Mit der ABG Holding in Frankfurt als Partner wurde etwa ein Bauvorhaben jüngst umgesetzt, bei welchen das Studentenwerk Frankfurt als Pächter für 20 Jahre einen Wohnkomplex komplett übernimmt.

SPD-Spitzenkandidat für die Kommunalwahl in Bad Vilbel, Christian Kühl, ist sich sicher, dass man mit kreativen Konzepten in der Lage ist, dem Wohnungsmangel in der Quellenstadt zu begegnen. Auch ein Drittelmix bei der Wohnbebauung sowie die Zusammenarbeit mit der Genossenschaft für Bauen und Wohnen Bad Vilbel sind hierbei vorstellbar. Den Kontakt zwischen dem Studentenwerk Frankfurt und der SPD Bad Vilbel wird man jedenfalls zukünftig gerne intensivieren.