
Einen prominenten Gast konnte die SPD Landtagsfraktion auf ihrer mit rund 250 Gästen sehr gut besuchten Veranstaltung im Hessischen Landtag im Vorfeld des Internationalen Frauentag begrüßen. Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen und stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Hannelore Kraft, nahm sich an diesem Abend Zeit und warb in ihrer Rede dafür, mehr Frauen für Politik zu begeistern.
Bei der Begrüßung sagte die frauenpolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lisa Gnadl unter anderem: Dass sich Frauen in Deutschland aktiv in der Politik beteiligen können, dass sie wählen dürfen und sich selbst wählen lassen können, das ist keine Selbstverständlichkeit und musste hart erstritten werden. Erst im Zuge der Revolution 1918, also noch keine 100 Jahre her, wurde in Deutschland (vor allem auf Initiative der SPD) Frauen erst das aktive und wenig später auch das passive Wahlrecht zuerkannt. Im Hessischen Landtag haben wir mittlerweile immerhin ein Drittel weibliche Abgeordnete.
Ein hochinteressiertes Publikum erwartete gespannt die Reden der Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft und der Generalsekretärin der hessischen SPD Nancy Faeser. Gnadl wies auf die Vorbildfunktion der beiden erfolgreichen Politikerinnen hin.
In ihrem Grußwort legte Faeser den Schwerpunkt auf das Thema Hessen zusammenhalten und machte deutlich, dass das politische Ringen der SPD für bezahlbaren Wohnbau, mehr Polizeipersonal und Ganztagsschulausbau erfolgreich gewesen sei. Kritisch wies sie auf die Verschuldungssituation der hessischen Kommunen und die Kürzungen im Kommunalen Finanzausgleich hin. Ein wichtiges Anliegen Faesers: Gehen Sie am 6. März wählen, um rechtspopulistische und rechte Parteien wie die AfD zu verhindern.
Nach den Grußworten von Gnadl und Faeser zeigte Hannelore Kraft anhand ihrer eigenen Biografie auf, wie steinig der Weg für Frauen in der Politik sein kann. Sie wies auf die immer noch ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen hin, sprach sich vehement gegen prekäre Beschäftigungen aus, denen Frauen oftmals ausgesetzt seien, und kritisierte die Tatsache, dass durch strukturelle Probleme im Politikgeschäft Frauen in bestimmten Lebensphasen davon abgehalten werden, selbst aktive Politik zu machen. Durch ihre offenen und deutlichen Worte ermutigte sie vor allem die anwesenden Frauen, sich selbst politisch einzubringen und mitzugestalten. Abgerundet wurde der Abend durch die Musikerinnen Jasmin Ziemann und Franziska Schwebel.
Gnadl freute sich besonders über den regen Besuch von Frauen aus ihrer oberhessischen Heimat, darunter die Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring, die sich gerne mit ihr und den Referentinnen ablichten ließen.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lisa Gnadl resümierte: Viele Interessierte haben die Veranstaltung als Gelegenheit zum Austausch genutzt. Wir waren uns einig darüber, dass wir mehr Frauen in politischen Führungspositionen brauchen. Ich bin mir sicher: Ein höherer Frauenanteil in den Parlamenten führt zu besseren Entscheidungen.