

Dortelweil hat in den letzten 20 Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Mit der Entwicklung von Dortelweil-West hat sich der Bad Vilbeler Stadtteil zu einem 7000 Einwohner zählenden Städtchen entwickelt. Von einer dörflichen Struktur des Stadtteils Dortelweil kann man nach Meinung der SPD Dortelweil kaum mehr reden. Vielmehr zählten gerade Bad Vilbel und Dortelweil zum viel zitierten Speckgürtel von Frankfurt. Durch die sehr gute Anbindung über den ÖPNV und die Autobahn und die Nähe zum Flughafen ist auch der Bad Vilbeler Ortsteil für Pendler grundsätzlich ein attraktiver Wohnort. Die im Rhein-Main-Gebiet bestehende Wohnungsknappheit macht auch vor Bad Vilbel und seinem größten Stadtteil nicht halt. Die Mieten steigen weiter und jungen Menschen, Studierende und Familien haben es in Bad Vilbel schwer, günstigen Wohnraum zu mieten, sagt der Dortelweiler SPD-Stadtverordnete Michael Wolf. Und gerade diese Personengruppe solle laut Wolf vor dem Hintergrund des demographischen Wandels im Fokus städtischer Ansiedlungspolitik stehen. Derzeit werden die Personengruppen mit niedrigem und mittlerem Einkommen bei der Planung neuen Wohnraums in Bad Vilbel aber auch in Dortelweil völlig ausgeblendet, so Wolf weiter. In der gesamten Stadt Bad Vilbel sind innerhalb der letzten Jahre hunderte von Wohnungen aus der Sozialbindung gefallen. Das heißt, diese Wohnungen stehen zwar dem Wohnungsmarkt weiter zur Verfügung, allerdings zu höheren Preisen. In den letzten 5 Jahren sind in Bad Vilbel 12 Wohnungen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus zu solchen umgewidmet worden, Neubauten gab es keine. Private Investoren haben sich in diesem Bereich wegen den zu erwartenden niedrigen Renditen nicht engagiert. Die GBW Bad Vilbel (Genossenschaft für Bauen und Wohnen) hat ihre Neubautätigkeit zum größten Bedauern der SPD seit 20 Jahren eingestellt und beschränkt sich auf die Sanierung des Bestands. Zuletzt wurden im Jahre 2000 durch die Stadt Bad Vilbel 64 Wohnungen mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus in der Johann-Strauß-Straße in Dortelweil fertig gestellt. Auch durch die unerwartet hohe Zuwanderung von Flüchtlingen ins Rhein-Main-Gebiet hat sich die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum durch Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen weiter erhöht. Deshalb fordert die SPD laut Michael Wolf eine Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus. Der städtische Immobilienbetrieb bei den Stadtwerken habe laut Wolf bereits vor einem Jahr ein Engagement für den Bau von 60 Sozialwohnungen angekündigt und wollte dafür bis 6 Mio. Euro in die Hand nehmen. Bis heute gebe es aber keine Bautätigkeit, so Wolf weiter. Gemessen an der Geschwindigkeit, wie in Bad Vilbel einige Prestigeobjekte vorangetrieben werden, ginge es hier doch sehr schleppend voran, findet Michael Wolf.
Neben dem Quellenpark kommen für Neubauten auch Teile der Konrad-Adenauer-Allee in Dortelweil, z.B. angrenzend der Johann-Strauß-Straße in Frage. Die Stadtverordnetenversammlung habe hier mit Zustimmung der SPD einen geänderten Bebauungsplan beschlossen, der hier statt früher drei jetzt nur noch maximal zwei Vollgeschosse zulasse, so Wolf weiter. Die SPD fordert den Magistrat der Stadt Bad Vilbel, den sozialen Wohnungsbau dort umgehend voranzutreiben.
Zukünftig sollen laut SPD 30 % aller Neubauten in Bad Vilbel auf den sozialen Wohnungsbau entfallen. Die Zusammenarbeit mit der GWB müsse hierzu intensiviert werden. Genossenschaft hätten hier den Vorteil nicht gewinnorientiert arbeiten zu müssen, übrigens anders als der Immobilienbetrieb der Stadtwerke, der als Wirtschaftsbetrieb auf Gewinne angewiesen sei, so Wolf.