

Während in der Regel politische Stammtische nur kurz vor einer Wahl gestartet werden, gibt es den Stammtisch der Sozialdemokraten in Dortelweil seit gut 10 Jahren. Einmal im Monat lädt der Vorstand der SPD Dortelweil alle Bürger ein. Es wird dann über die Geschehnisse in Dortelweil, aber auch über Gott und die Welt diskutiert, wie der stellvertretende Ortsvorsteher Hans-Joachim Hisgen (SPD) berichtet. Zumeist schlagen wir den Gästen ein aktuelles Thema als Grundlage eines Gesprächs vor, manchmal gibt es aber Begebenheiten, die noch interessanter sind, sagt Hisgen. So geschehen am letzten Stammtisch vor der Kommunalwahl heute Abend.
Das Thema des Abends war dann das wenige Tage vor der Wahl am 6. März 2016 erneut und sehr deutlich vorgetragene Koalitionsangebot der Bad Vilbeler Grünen an die CDU Bad Vilbel. Dieses hatte der grüne Bürgermeisterkandidat Clemens Breest während der Endphase seines Wahlkampfs über die Medien verbreiten lassen. Damit machen die Grünen in Bad Vilbel sehr deutlich, dass man nicht gewillt sei für wesentliche Veränderungen in Bad Vilbel einzutreten, so der SPD-Spitzenkandidat Christian Kühl. Man wolle vielmehr in ein Boot mit der CDU steigen und demonstriere damit, dass man mit der CDU eine große Übereinstimmung sehe, so Kühl weiter. Und das, obwohl sich Grüne und CDU Bad Vilbel mehrere Jahrzehnte lange und das noch bis vor wenigen Wochen bis aufs Messer bekämpft haben. Dass die Brautschau gegenüber der CDU schon vor der Wahl stattfinde, sei zwar ungewöhnlich, habe aber den Vorteil, dass der Wähler genau wisse, was passieren werde, wenn man CDU und Grüne stark genug mache. Ganz nebenbei kündigten die Grünen über die Medien auch noch an, dass sie dann auch den hauptamtlichen Posten eines Ersten Stadtrats einfordern werden. Diesen, so bestätigten die Grünen, will dann ebenfalls der Grünen-Bürgermeisterkandidat Clemens Breest einnehmen, der also offensichtlich gleichzeitig gerne Bürgermeister und Erster Stadtrat werden wolle, was die Gemeindeordnung selbstverständlich nicht zulasse, so Kühl. Von diesen weichgespülten Grünen haben die Wähler außer ihrer Wunschrolle als verlängerter Arm der CDU zu fungieren, nichts zu erwarten. Da sich auch FDP und FW immer wieder zur CDU-Politik in Bad Vilbel bekennen, bleibe damit lediglich die SPD Bad Vilbel übrig, die für einen Politikwechsel in Bad Vilbel stehe, sagt der SPD-Spitzenkandidat Christian Kühl.