Gronau 0 – Niederdorfelden 3

Portrait Mirjam Fuhrmann
Mirjam Fuhrmann

Die SPD-Gronau bedauert die Schließung des Nahkaufs in Gronau. Mit dem endgültigen Aus für das einzige seit 46 Jahren existierende Lebensmittelgeschäft in Gronau verliert der Stadtteil nicht nur seinen letzten Nahversorger, dem Stadtteil geht auch eine Institution verloren. Der äußerst beliebte Laden von Gerlinde, den Gronauern nur als „Lindi“ bekannt, und Willi Kroh war eine Institution in Gronau. Wer auch immer wissen wollte, was sich an Erfreulichem oder auch Tragischem im Örtchen ereignet hatte, der war in dem Geschäft am „Dalles“ richtig. Der Laden war ein Ort gelebter dörflicher Kommunikation.

Die Schließung wirft vor allem aber auch ein Schlaglicht auf die Situation der Daseinsvorsorge in Gronau. Vorbei ist es, vor allem für ältere Gronauer Bürgerinnen und Bürger damit, mal schnell bei der „Lindi“ vorbeizuschauen, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Keine frischen Brötchen mehr, keine Nudeln, kein Obst. Auch keine Zeitungen und Zeitschriften. „Das Aus für den Nahkauf ist ein weiteres Zeichen dafür, dass Gronau, was den alltäglichen Bedarf der Menschen betrifft, weiter am Ausbluten ist“, sagt die Gronauer Ortsbeirätin und SPD-Landtagskandidatin Mirjam Fuhrmann. In Gronau, so zählt die SPD-Politikerin auf, gebe es nun abgesehen von der Metzgerei Wenzel, kein einziges Geschäft mehr, das frische Waren oder andere Lebensmittel anbietet. Ernüchternd auch der Blick auf andere Dienstleistungen oder eigentlich selbstverständliche alltägliche Versorgungsleistungen. Kein Arzt, keine Apotheke, deutlich eingeschränkte Postöffnungszeiten, keine Bank, nicht einmal ein Bankautomat. „Einfach traurig die Entwicklung“, so Fuhrmann.

Dass es auch anders gehe, zeige der Blick nach Niederdorfelden. Alles, was oben als Mangel für Gronau aufgeführt sei, gebe es in der nur unwesentlich größeren, von einem SPD-Bürgermeister geführten, Nachbargemeinde. Demnächst wird hier ein neues Baugebiet entwickelt, inklusive einem Super- und einem Drogeriemarkt. „Damit hat Niederdorfelden drei Vollsortiment-Supermärkte, Gronau Null“, erklärt Fuhrmann.

Portrait von Gerd Rinck
Gerd Rinck

Für den SPD-Ortsbezirksvorsitzenden Gerd Rinck ein Alarmsignal:  „Die CDU-geführte Bad Vilbeler Stadtregierung muss endlich nicht nur ihr Augenmerk auf Prestigeobjekte richten, sondern dafür sorgen, dass Gronau nicht beim alltäglichen Bedarf noch mehr abgehängt wird. Zeit, dass sich was tut.“

Die SPD will daher in der nächsten Ortsbeiratssitzung am 22.08.2018 um 19:00 Uhr in der Breitwiesenhalle Gronau (Kolleg) einen Initiativantrag einbringen, der den Magistrat auffordert  Pläne vorzustellen, wie die Nahversorgung in Gronau deutlich verbessert werden kann.