Nach Jahren des Hinhaltens und Verzögerns wurde der ehemals mit Pappeln gesäumte Karbener Weg vom Feuerwehrgerätehaus Dortelweil zum Gewerbegebiet Karben auf einer Gesamtlänge von 1,5 Km vor wenigen Tagen für Radfahrer, Fußgänger und landwirtschaftlichen Verkehr freigeben. Vorangegangen war eine Grundsanierung mit Asphaltierung der letzten 875 m hin nach Karben. Auf eine komfortable Wegebreite von 4,50 m wurde die ehemalige Holper- und Pfützen-Slalomstrecke nun asphaltiert. Die restlichen 625 m bis zum Feuerwehrgerätehaus wurden zu Recht nicht saniert, da dieser Teilabschnitt sich in einem guten Zustand befindet. Die Breite von 4,50 m mache eine problemlose Begegnung zwischen Fahrradfahrern und landwirtschaftlichem Verkehr möglich, konstatiert der Kreisausschuss des Wetteraukreises bei der Freigabe der Strecke, die zur „Kurze Wetterau“ gehört.
„An Fußgänger wurde offenbar gar nicht gedacht, schon gar nicht an gehschwache“, sagt Claus Metz, pensionierter Arzt und parteiloser Kandidat auf der SPD Liste zum Ortsbeirat Dortelweil. Denn auf der gesamten Strecke der Städte-Verbindung Dortelweil-Karben fehlen Bänke. Erster Stadtrat Sebastian Wysocki (CDU) teilte im Dezember 2020 auf SPD-Anfrage mit, dass dort auch keine Ruhebänke geplant seien, mit Rücksicht auf den landwirtschaftlichen Verkehr und den Naturschutz. „Auf gehschwächere Ältere muss diese Entscheidung wie eine kalte Abfuhr ihrer Bewegungs-und Begegnungserfordernisse wirken“, so Claus Metz weiter.
Erster Stadtrat Sebastian Wysocki hatte in seiner Stellungnahme zur SPD-Anfrage ausgeführt, dass Ruhebänke nur auf der westlichen Seite des Weges denkbar wären, dazu aber Grunderwerb erforderlich wäre. „Dem widerspreche ich,“ sagt SPD-Ortsbeiratsmitglied Rainer Fich und verweist auf Bilddokumente, die die SPD Dortelweil vorlegen kann. Dort sei zu erkennen, dass auch auf der östlichen Seite des ehemals als „Pappelweg“ bezeichneten Weges genügend Platz für etwa 5 Ruhebänke wäre, die auch im Abstand von ca. 250 m notwendig sind, um herz- und gehschwache Menschen eine Nutzung des breiten Weges zu ermöglichen, so Fich weiter.
„Diese insgesamt 1,5 Km Wegelänge ohne Ruhebänke sind nun neuer „Dortelweiler Rekord“, auf Platz 2 kämen die Wegeverbindungen zwischen Dortelweil-West und Bad Vilbel, die auf 1,1 Km Länge bis zur Landschaftsbrücke ohne Bänke auskämen. Platz 3 belege dann der neu asphaltierte Nidda-Weg zwischen Kleingärten Richtung Kurpark, der zwischen Königsberger Straße 500 m lang bis kurz vor der Bahntrasse des „Stockheimer Lieschens“ trotz steilem Schlussanstieg auf Bänke verzichtet, so Claus Metz abschließend.