Let’s talk about SOLIDARITÄT

 

Liebe Mitmenschen,

die ersten Lockerungen der Beschränkungen infolge der Coronapandemie stehen an. Weitere Geschäfte, erste Schulklassen, Betriebe können mit Auflagen arbeiten. Diese Entscheidungen sind nicht leicht, ich beneide die Koalition nicht darum. Es geht mir wie vielen BürgerInnen: Ich finde, die machen eine guten, sachlichen Job.

Uns als SozialdemokratInnen bewegt nicht nur der Gesundheitsschutz, sondern auch die Situation der Menschen durch soziale Missstände und die Frage, welche Lehren aus der Coronakrise gezogen werden können und müssen.

Obwohl bereits 2012 Behörden den Verlauf einer potenziellen Viruspandemie durchgespielt haben, war die Gesellschaft nicht daran interessiert, sich mit dem Risiko einer und mit den Vorbereitungen auf eine Pandemie zu beschäftigen.

Viele sagen, jetzt rücke die Gesellschaft zusammen, die Mitmenschlichkeit wachse, man entdecke ein Herz für den Nachbarn, werde rücksichtsvoller und aufmerksamer.

Ist das wirklich so?

Die Frauen und Männer, die bisher in sozialen Berufen oder in Dienstleistungen – für wenig Geld – gearbeitet haben, tun das immer noch. Krankenschwestern, Pfleger, Bus- und StraßenbahnfahrerInnen, VerkäuferInnen, BriefträgerInnen, PaketbotInnen. Jetzt werden sie wahrgenommen und einige Leute entdecken, dass einem der Broker keine Brötchen backt.

Vom Beifallklatschen haben die übrigens nichts, Solidarität heißt für uns Sozialdemokraten, für bessere Verträge, Tarifbindung, höhere Löhne zu kämpfen.

Die Frauen und Männer, die bisher ehrenamtlich in allen gesellschaftlichen Bereichen aktiv waren, Nachbarn und Bedürftige unterstützt haben, tun das auch weiterhin. Vielleicht jetzt in anderen Bereichen, wie die JuSos als Einkäufer für Ältere oder mit guten Ideen zum Erhalt der sozialen Kontakte. Vielleicht sind diese Leute jetzt noch ein wenig rücksichtsvoller und empathischer. Das ist Solidarität.

Die Mitmenschen, die bisher nie etwas ohne Gegenleistung gemacht haben und hohe Forderungen an Politik und Gesellschaft und Dienstleistende zur Befriedigung ihrer persönlichen Bedürfnisse haben, die tun auch in dieser Zeit nichts anderes. Vielleicht sind das auch die gleichen, die keinen Atemschutz tragen, denn „der bringt mir ja nichts, nur den anderen“.

Genau! In diesem Sinne freue ich mich über die vielen – weiterhin –  engagierten Leute in meiner Umgebung. Viele sind SozialdemokratInnen.

 

Solidarische Grüße

Sylvia Harbig

 

Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Bad Vilbel

Tel. 06101 47433