Bei der Ansiedlung der Therme gibt es nicht nur schwarz oder weiß

Bild: Wetterauer Zeitung
Christian Kühl
Christian Kühl

Die Ansiedlung der Therme der Wund-Gruppe, ist das Projekt, dass die Stadt nun seit gut und gerne acht Jahren mehr oder weniger beschäftigt. „Wahrscheinlich ist es das Projekt, dass für diese Stadt in den nächsten Jahren das Umfangreichste sein wird, mit dem sich das Gesicht unserer Stadt verändern wird. Die Ansiedlung der Therme hat in den letzten Jahren mehrere Wendungen genommen, genau wie die Stadt eine Entwicklung genommen hat, die vor ein paar Jahren so noch nicht abzusehen gewesen ist“, so der Fraktionsvorsitzende Christian Kühl. Die SPD Bad Vilbel hat seit dem Besuch der Therme in Sinzheim und der Vorstellung von Josef Wund in Bad Vilbel die Ansiedlung der Therme unterstützt.

Jedoch schon damals habe man immer wieder auf das erhöhte Verkehrsaufkommen hingewiesen. Damals war der Neubau der Stadthalle, die Entwicklungen der neuen Baugebiete sowie die Planungen für Springpark-Valley noch nicht vorauszusehen. All diese Projekte ziehen ebenfalls ein erhebliches Verkehrsaufkommen für Bad Vilbel nach sich. „In all den vergangenen Jahren hat sich bei einigen unserer Mitglieder die Skepsis immer mehr erhöht, dem muss man in einer so großen Partei Rechnung tragen“, so Kühl.

Aus diesem Grund habe man die Abstimmung über die Eckpunkte des Vertrages zwischen den Eigenbetrieben der Stadtwerke und den Wund-Betreibern in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung auch frei gegeben. „Es macht keinen Sinn, zu versuchen ein einheitliches Bild der Öffentlichkeit vorzugaukeln, wenn die Befürworter der Therme ebenso beachtenswerte Argumente haben, wie diejenigen, deren Bauchschmerzen zu groß geworden sind“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Carsten Hauer.

Selbstverständlich sind vor allem die finanziellen Vorteile für die Stadt Bad Vilbel offensichtlich. Die Betreiber der Therme verpflichten sich das potenzielle Defizit des kommunalen Hallenbads zu übernehmen. Weiter bekommt die Stadt ein festes Nutzungsentgelt von 2.000.000,00 € pro Jahr, womit sich die Investitionen für das Hallenbad und die Parkhäuser nach gut 13 Jahren amortisiert haben. Weiter wird man an dem Erfolg durch einen Besucherabhängigen Bonus jährlich beteiligt. „Auch das die Bad Vilbeler Bürgerinnen und Bürger einen Rabatt von 5,00 € pro Thermenbesuch bekommen ist in Ordnung“.

Natürlich kann die Stadt auch durch den Imagegewinn durch die Therme positive Effekte bekommen, gerade in dem Bereich des Tourismus. Zu wünschen wäre es, dass die Initiative der Stadt, dass die Baustellenausfahrt von der B3 auch nach der Fertigstellung dauerhaft erhalten bleibt, auch Erfolg hat. Diesbezüglich hat die SPD auch bei den letzten Haushaltsberatungen schon einen Antrag gestellt.

Aber es wurde von der SPD stets kritisch verfolgt, dass das Ausmaß der Therme immer größere Gestalt angenommen hat.

Den Unmut über die neuen Pläne, vor allem der Nachfolger von Josef Wund, hat die SPD auch mit der Ablehnung des neuen Bebauungsplans dokumentiert. Hier missfielen den Sozialdemokraten vor Allem der Wegfall des vorher geplanten Hotels, die ungelöste Verkehrsproblematik sowie die Ausweitung der durch die Therme bebauten Flächen.

„Wir sind eine Volkspartei mit vielen unterschiedlichen Meinungen und sind zu dem Schluss gekommen, dass es bei der Ansiedlung der Therme zu viel Pro und Contras gibt, als dass man zu dem Schluss kommen kann, dass es nur ein Richtig oder Falsch geben darf, deshalb haben wir unseren Abgeordneten die Abstimmung freigegeben, dies war der demokratischste Weg“, so Kühl abschließend.