Kein Verständnis für den hessischen Sozialminister Kai Klose (Bündnis 90 / Die Grünen) hat die Bad Vilbeler SPD für die Organisation der Impfungen. Momentan gibt es in Hessen insgesamt sechs Impfzentren, eins davon sogar in der Festhalle in Frankfurt. Die Menschen aus Bad Vilbel die aufgrund der Priorisierung berechtigt sind, sich schon jetzt impfen zu lassen, müssen aber zu dem Impfzentrum in Gießen, später dann nach Büdingen fahren, da Bad Vilbel zur der Wetterau gehört und die Zuständigkeiten der Impfzentren nach Verwaltungsorganisationen geregelt ist. „Es ist doch nicht nachvollziehbar, wenn nicht gar totaler Schwachsinn, dass wir in Bad Vilbel praktisch ein Impfzentrum vor der Nase haben, aber die Bad Vilbeler Bürgerinnen und Bürger nach Gießen oder Büdingen fahren müssen, nur weil der zuständige Minister nicht nachgedacht hat“, zeigt der Fraktionsvorsitzende der SPD Christian Kühl wenig Verständnis für die Entscheidung.
Aus Sicht der SPD sind nun die Bad Vilbeler Landtagsabgeordneten Utter und Anders aufgefordert auf ihren Minister einzuwirken, dass diese Entscheidung aufgehoben wird. „Jeder Bürger und jeder Bürgerin sollte sich dort impfen lassen können, wo es für sie oder ihn am sinnvollsten ist und sich damit auch einem geringeren Ansteckungsrisiko aussetzen“, findet der Spitzenkandidat der SPD Dr. Bernd Hielscher.
Gerade für die älteren Menschen, die kaum oder gar nicht mehr mobil sind, ist eine Fahrt nach Gießen oder Büdingen sehr schwer zu organisieren und selbst wenn die öffentlich Hand die Fahrten bezahlen würde, wären die Kosten für eine Fahrt nach Frankfurt erheblich niedriger.
„Die Festhalle ist zudem mit dem öffentlichen Nahverkehr prima zu erreichen, nach Gießen aber vor allem Büdingen zu kommen, ist ohne Auto von Bad Vilbel weitaus schwieriger“, so Hielscher.